Donnerstag, 31. März 2011

Mini?

Foto Andreas Beil/BMW

Ab Mai wird BMW, pardon: MINI, wieder mitfahren bei der Rallye-WM. Die Bayern, pardon: Briten von ProDrive haben auf der Basis des MINI Countryman ein Rallyefahrzeug aufgebaut, das der neuen WRC-Formel entsprechen wird. Das ist gut, denn je mehr Hersteller in der Serie vertreten sind, desto mehr Aufmerksamkeit wird diese Königin des Automobilsports erhalten - ja, das meine ich wörtlich, denn trotz der stark eingekürzten Rallye-Etappen, die eher den Charakter von Sprintrennen haben, halte ich Rallyefahrer immer noch für die Alleskönner unter den Lenkraddrehern und Linksfußbremsern. 

(Formel 1? Gähnend öde. Und seit Kai Ebel schon Bücher über sein schrilles Leben als Boxenluder schreibt, gehören dieser "Sport" und seine Protagonisten definitiv zu den Unterschichtenfreuden der Generation Frauentausch.)

Aus gegebenem, wenn auch noch nicht aktuellem Anlaß also ein nettes Bild, das verdeutlicht, dass selbst Autos mit der Bezeichnung MINI heutzutage SUV-Dimensionen haben - zumindest, wenn man sie mit dem Original vergleicht.

Ich nehme dann doch den Kleinen.

Montag, 28. März 2011

Die globale Hose


Ich habe es schon wieder getan.
Meine Vorliebe für Hosen aus Jeansstoff, die nach alter Väter Sitte gefertigt werden, hat dazu geführt, dass ich eine, äh, hübsche Summe an einen Denim-Dealer im Vereinigten Königreich überwiesen habe - auf das ich bald ein weiteres Exemplar eines solchen Beinkleides mein eigen nennen kann.

Allerdings dauert das wohl noch etwas, denn der Händler schrub mir heute, meine Größe sei nicht mehr vorrätig und müsse erst in Japan angefordert werden. Zum besseren Verständnis: Hochwertiger Denimstoff wird heute fast nur noch in Japan gefertigt, denn dort stehen die alten und vergleichsweise unproduktiven Webstühle, die die US-Jeansindustrie entsorgte, als die Jeans zum Massenprodukt wurde. Das führte dazu, dass die besten Jeans heute überwiegend aus Japan kommen - so wie meine Bestellung.

Irgendwie ist mir die Verzögerung unangenehm. Zum einen haben die Japaner im Moment wohl andere Sorgen als einen europäischen Kunden, dessen Jeans nicht in der gewünschten Größe vorrätig ist. Und zum anderen ist es natürlich moralisch und ökologisch grenzwertig, seine Hosen um den halben bis dreiviertel Erdball fliegen zu lassen.

Demnächst kaufe ich nur noch Jeans aus heimischer Produktion. Und damit meine ich nicht "Jinglers" von C&A!

Sonntag, 27. März 2011

Luftlos

Die moderne Technik ist ja bekanntlich super. Zeitgenössische Kraftwagen führen zum Beispiel kein old-fashioned Reserverad mehr bei sich, weil
a) die statistische Wahrscheinlichkeit einer Reifenpanne gegen Null tendiert (sagt die Autoindustrie),
b) das eingesparte Gewicht des Ersatzrades Sprit sparen hilft (sagt die Autoindustrie, die gleichzeitig jedes neue Auto immer schwerer macht) und 
c) ein Pannenkit aus Mini-Kompressor und Wunderdichtmittel einen beschädigten Reifen wieder reparieren soll. Soweit die Theorie.

Und hier die Praxis:


Das Pannenkit mit Wunderdichtmittel stößt an seine Grenzen, wenn ein Stein in die Lauffläche eingedrungen ist. Der herbeigerufene ADAC stößt an seine Grenzen, wenn es Sonntag morgen ist und ein Reifen der Größe 215 aufzutreiben ist. Und die Insassen des platten Kraftwagens stoßen an ihre Grenzen, wenn noch 350 Kilometer Fahrt vor ihnen liegen.

Das Ende vom Lied: Mietwagen (teuer), Umräumen  des Gepäcks (anstrengend), Altauto mit neuem Reifen Tage später abholen (teuer und aufwendig). Früher hätte man eine Viertelstunde auf dem Standstreifen mit dem Wagenheber gekämpft und dann wäre die Fahrt mit Ersatzrad weitergegangen.

 Ich weiß schon, warum ich mentaler Maschinenstürmer bin.

Freitag, 25. März 2011

Im Pianogarten



Quizfrage: Was sehen wir auf dem obigen Foto? Antwort: Ein Klavier, ohne Zweifel.

Doch was dort so harmlos verhüllt mit kalten Klavierfüßen auf einer Alu-Riffelplatte steht, ist wohl doch eher ein Spitzenprodukt der Genforschung als ein Musikinstrument:


Ich habe die schriftliche Anweisung, die auf dem Klavier liegt, nun mehrmals gelesen, allein ein Sinn will sich nicht einstellen. Warum sollte ein Klavier gegossen werden? Was hat es mit der Lampe auf sich? Und dem Lappen? Hat es was mit dem legendären "wohltemperierten Klavier" zu tun, das Bildungsbürger nicht wie ich bei Google nachschlagen müssen, sondern stantepede mit entzückten "Bach!"-Ausrufen kommentieren?

Ich weiß es doch nicht. Und das Klavier - schweigt.

Sonntag, 20. März 2011

Es gibt Hoffnung

Foto: WDR

Der Winter ist vorbei - und ab heute abend, 23.15 Uhr im WDR, wird das Fernsehen wieder zur perlenden, reinen Weltidee!

Freitag, 18. März 2011

Die effiziente Gesellschaft und ihre Feinde


Als ich noch rauchte (also letzte Woche), traf ich mich oft zum philosophischen Fünf-Minuten-Gespräch mit Kollegen auf eine Zigarette. Wiederkehrender Tenor: Die Einordnung alltäglicher Schrecknisse in den Kontext des Großen Ganzen. Beispiele gefällig? Lokführerstreik (letzte Woche), Schneechaos (letztes Weihnachten), Hitzewelle (letzten Juli), Vulkan (letztens auf Island) etc. All diese Dinge führten sicher nicht nur bei uns in der Raucher-Stigma-Ecke zu angeregten Gesprächen, nein, sie dürften den politischen Frühstücks-Diskurs an ungezählten anderen Orten dominiert haben.

Auffällig: Durch Ereignisse wie die oben benannten ist man nahezu täglich gezwungen, sich kopfschüttelnd über Kleinigkeiten aufzuregen (es sind Kleinigkeiten, selbst wenn man wegen eines Vulkanausbruchs einen Flieger verpasst - das ist nicht existentiell wichtig). Und Aufregung über Kleinigkeiten - das ist natürlich spießig und uncool.

So wie der gesamte moderne Kapitalismus. Denn der behauptet zwar, die beste aller Welten zu sein und ein ungeschlagener Effizienzweltmeister obendrein - aber in Wahrheit ist er ein ängstlicher Spießer, der sofort weiß, dass seine Welt buchstäblich aus den Fugen gerät, wenn die Bahn unpünktlich ist. Und aus den Fugen gerät sie dann ja auch.

Wie effizient also ist so ein System, in dem alle Zusammenhänge extrem auf Kante genäht sind? In dem schon ein Schmetterlingsflügelschlag ausreicht, um alles durcheinanderzubringen (von Tsunamis ganz zu schweigen)?

Just in Time-Produktion. Die Autobahn als Lagerhaus. Lean Management. Technikfetischismus: Züge, die 300 km/h fahren können - aber nur für wenige Kilometer. Und im Sommer ohne Klimaanlage. Luftverkehr, der durch Mangel an Enteisungsmittel im Winter nicht luftverkehren kann. Automotoren, die unter -5 Grad Celsius einfrieren.

Das Effizienzdenken bringt es mit sich: Alles ist komplett durchrationalisiert und in einer Exceltabelle aufgelistet. Das heißt: Alles ist ausschließlich nach monetären Gesichtspunkten beurteilt. Und deshalb funktioniert alles nur unter optimalen Bedingungen. Aber das Leben ist niemals optimal, sondern einfach böse, hinterhältig und gemein. Das Leben ist Gott, der nicht würfelt, und Osama Bin Laden, der nicht rational ist.

Es besteht aus Lokführerstreiks, Kragenschmutz, Glatteis, Gefrierbrand und Vulkanausbrüchen. 



Mittwoch, 16. März 2011

Strg. alt. entf.




Der Spiegel macht es sich gewohnt einfach und deklariert ob der Ereignisse in Fukushima via Titelblatt mal eben fix "Das Ende des Atomzeitalters".

Das hatten wir aber schon 1986 in Tschernobyl. Stimmt nicht, 1979 in Harrisburg war es bereits soweit. Oder war es doch 1957 im britischen Sellafield?

Man darf also skeptisch bleiben, ob die nun groß angekündigten Kurswechsel eine Halbwertzeit  haben, die über die nächsten Landtagswahlen hinausreicht. Es werden sich leicht gute Gründe finden, warum, bitteschön, der erneute Einstieg in den Ausstieg noch ein wenig dauern wird - steigende Strompreise zum Beispiel will schließlich kein Konsument und Preissteigerungen könnten auch den Aufschwung gefährden, nicht wahr? Und überhaupt, hier hat es keine Tsunamis, bitte beruhigen sie sich doch bitte. 

German Engineering ist schließlich was anderes als diese kommunistischen Wrackreaktoren in der Ukraine oder AKWs am äußersten und stets wackeligen Ende der eurasischen Landplatte. Gut, die alten Reaktoren von vor 1980, die nehmen wir mal vom Netz (für, hüstel, drei Monate - solange garantieren die Geologen die Abwesenheit eines Tsunami), aber das ist ein kleines Opfer zugunsten des radioaktiv verseuchten Volksempfindens, denn abgeschrieben sind diese Uralt-Giftküchen schon lange.

Am Ende also wieder die unheilige Trias-Argumentation aus Arbeitsplätzen, Abwiegeln und Abzocken (Hallo Stromkonzerne! Ihr schafft es doch wirklich, an jeder Variante zu verdienen. Da wünscht man sich die gute alte Verstaatlichung zurück.).

Eine Farce, das Ganze. Und ein Verbrechen, daß in Japan wegen dieser Farce Menschen sterben werden. 

Die Verbrecher aber, die gibt es auch bei uns.

Montag, 14. März 2011

Zurück

Während meiner Abwesenheit bebt die Erde, zerstören Riesenwellen die Küsten einer der führenden Industrienationen und explodieren Atomreaktoren.


Ich habe mich unterdessen in einer anderen Industrienation an Details vergangener Zeiten erfreut. Wer so etwas zynisch findet, glaubt auch den Sicherheitsversprechen der Atom-Industrie.

A Vendre! 


Getunte Gummistiefel - vom Hexer persönlich präpariert!

Donnerstag, 10. März 2011

Abwesenheitsnotiz

Ich bin ein paar Tage außer Landes. Zur Entschädigung gibt´s ein schönes Auto.
Bald mehr aus der wunderbaren Welt des Verbrennungsmotors.
Stay tuned!


Montag, 7. März 2011

Hipster-Postille



Beim Umräumen stieß ich heute auf eine Kiste mit alten Ausgaben der SPEX, dem Kölner Zentralorgan der Musikstalinisten. Vom Cover leuchtete mir Patsy Kensit entgegen, It-Girl der Popjournaille im Jahre 1985 (siehe oben). Und natürlich habe ich mich festgelesen in den einzelnen Ausgaben, die etwas durch die Jahrzehnte transportieren, was im heutigen Musikjournalismus längst verloren gegangen ist. Es herrscht ja nur noch PR-Sprech - man kann von den seitenlangen intellektuellen Gedankenlabyrinthen eines Diederich Diedrichsen halten, was man will, aber für eine historische Sekunde Mitte der 80er nahmen diese Herren und Damen das Glücksversprechen des POP bierernst. Musik zur Zeit, lautete der Untertitel und das war Anspruch und Versprechen gleichzeitig. Auch das übergroße Format (Zeichenblockgröße?) signalisierte: Wir sind vorne. Mit interessanten Ergebnissen:
So arbeitete sich die Sozialistin (und spätere Nick Hornby-Übersetzerin) Clara Drechsler  1986 an den sozialistischen Soulfans und bekennenden Skinheads Redskins ab, als gälte es, die Fraktionsscharmützel der Arbeiterbewegung auch in der 4. Internationale des Pop durchzukämpfen. Die Band ging wirklich davon aus, daß England demnächst von einer Revolution ergriffen werde. Soviel zum Realitätsbezug der Insel-Sozialisten, die inmitten des schlimmsten konservativen Backlashs in der britischen Geschichte die rote Fahne siegesgewiß hochhielten. Tsts.
In der Rubrik "Schnell und vergänglich" informierte man den geneigten Leser von der Absage der Prince-Europatournee - nach dem US-Luftangriff auf Libyen (!) fürchtete der Sex-Zwerg sich vor Terroranschlägen.
Und U2 wurden selbstverständlich und vollkommmen zu Recht gnadenlos verrissen als Soundtracklieferanten für den Kirchentag. (Ich würde heute gerne mal einen Artikel über Xavier Naidoo von den damaligen Schreibern verfassen lassen...)

Ein Foto des jungen Götz Alsmann in einer Anzeige für sein Buch /Doktorarbeit (!) "Nichts als Krach" lässt nicht ahnen, dass er einmal im dritten Programm des Westdeutschen Rundfunks auf seine Rente warten würde. Er wirkt so - jugendlich:


Natürlich war die SPEX damals die Bibel und wer wie ich in einer absolut unhippen Kleinstadt saß, sog die Nachrichten aus Hipsterhausen auf wie der berühmte Schwamm. Man erkannte die halbwegs coole Popavantgade damals daran, dass sie ebenso wie ich bis in die nächste Großstadt pilgerte, um die jeweils neueste Ausgabe zu erstehen. (So dachte ich zumindest, arrogant wie ich damals eben war.) Später heirateten alle lässigen Indie-Fans ein Mädchen aus der Mittelschule (Credits an DD d.Ä.) und ließen die Jesus and Mary Chain-Platten verstauben.

Es gab in der SPEX sogar eine Rubrik für Cassetten. Das selbstproduzierte Tape galt damals als Inbegriff wahren Underground-Muckertums. Eine Kritik in der SPEX erhob die Provinzschrammler und Casio-Nerds dann in den Pophimmel, jedenfalls für ungefähr einen Monat. (Ich erstand 1984 ein Live-Tape der Toten Hosen auf einem Düsseldorfer Flohmarkt, von einem sympathischen Mitarbeiter aus dem Umfeld der Band. So konnten Vertriebsstrukturen damals auch noch aussehen!)

Folgerichtig und in Erwartung großer Umsätze mit den heimischen Kopierwütigen schaltete die Industrie auf dem Back-Cover teure Vierfarbanzeigen für ihre  DIY-Tonträger , die auch "in feinsten Kreisen" Gehör fanden. Natürlich im ultrakühlen Look der Zeit (warum die weißen Herren sich die Hände vor das Gesicht schlagen, müßte uns wohl der koksbesessene Creativ Director erklären):



Heute längst arrivierte Heroen kamen in der SPEX zu Ehren, von der Redaktion allerdings bereits mißtrauisch beäugt ob eines Publikums, das sich zunehmend aus Bundeswehrsoldaten zusammensetzte. Die Hosen erregten im Mai 1985 Aufsehen beim Fototermin im Kölner Neptunbad, damals ein noch funktionierendes kommunales Bad, heute Yuppie-Wellness-Oase in privater Hand:


So ändern sich also die Zeiten. Viele aus der SPEX-Mannschaft von damals sind heute beim Fernsehen, an der Uni oder in den warmen Nischen des bürgerlichen Kulturbetriebs. Und die Plattenindustrie ist längst tot.

Durchsage



Kinder, heute ist Rosenmontag. Und ich nehme Anteil. Nicht in natura, aber so wie die beiden jungen Damen mit sämtlichen modernen Kommunikationsmitteln.

Donnerstag, 3. März 2011

11.11 Uhr

Auch die Stammbesatzung der "Gorch Fock" läßt es an Weiberfastnacht in der Achterkombüse richtig krachen.

Mittwoch, 2. März 2011

Jeans im Kühlschrank und die Folgen



Über meine Vorliebe für indigofarbene Baumwolle habe ich ja bereits an anderer Stelle berichtet .
Eines der ewigen, umstrittenen, mit heiligem Zorn diskutierten Themen in Denim-Kreisen ist die Frage, wie und wie oft man die guten Stücke reinigen oder waschen sollte. Handwäsche? Maschinenwäsche? Kaltes Wasser? Chemische Reinigung? Erste Wäsche nach drei Wochen oder nach drei Jahren? Die Gralshüter der reinen Lehre schwören darauf, die Jeans möglichst lange zu tragen, OHNE sie zu waschen. Andere widersprechen und sagen, selbst eine Wäsche direkt nach dem Erwerb schade dem Beinkleid nicht. Das Ganze hat teilweise den Charakter eines Glaubenskriegs, dessen Intensität nur von den Diskussionen unter Fans des alten, echten Mini bei der Frage nach dem richtigen Öl überboten wird.

Auch die Hersteller sind nicht immer in der Lage, eindeutige Informationen zu liefern. Eine französische Firma für edle Jeans behilft sich damit, indem sie auf ihrer Website die besten Kundentipps für die Pflege veröffentlicht. Den Tipp mit dem Seewasser habe ich selbst ausprobiert und ich kann nur davon abraten. Die Nordsee stinkt doch ziemlich, wenn sie in jede Faser einer Jeans eindringt. Und es war auch ein gewöhnungsbedürftiger Anblick für die Eingeborenen, als ich an einem schönen Sommertag an der holländischen Küste als einziger mit langen Beinkleidern in die Fluten stieg. Seitdem rege ich mich nicht mehr über die komischen Niederländer auf, wenn sie mal wieder die linke Spur mit ihren Gespannen verstopfen.

Aber halt, gegen Nordseemief und andere Odeurs gibt es doch noch den Kniff mit dem Kühlschrank. Einfach die Hose ins Gefrierfach - und schwupps! Schluß mit Mief! Das klappt immer und die Nachbarn grüßen wieder.

Und für alle, die sich jetzt fragen, wie wir Denim-DieHards es denn mit der Hygiene halten: Voila, wir sind wissenschaftlich, äh, reingewaschen. Kanadische Wissenschaftler haben es bestätigt: Die Jeans eines Studenten, die 15 Monate (!) nicht gewaschen wurde, stellt keine bakterielle Gefahr dar (nur eine olfaktorische).

DAS ist doch mal Grundlagenforschung, wie ich sie liebe!

Und hier noch ein kleines Video zum Thema "Oldschool Jeans" (unbedingt im Vollbildmodus ansehen):


Roy's Jeans - Video by Self Edge on Vimeo.

Ausgewogene Berichterstattung

Menschen, die den Karneval in der rheinischen Spielart nicht aus eigener Anschauung kennen, pflegen gewisse Vorurteile gegen die alljährliche Kollektivsause vorzubringen. Und natürlich haben sie Recht: Der Karneval ist die Heimat schaler Witze, schlechter Entertainer, unterirdischer Musik, grottenschlechter Fernsehsitzungen und schlimmer Frisuren. Die Städte sind voller betrunkener verklemmter Spießer, die einmal im Jahr die Sau rauslassen und öffentlich urinieren. Kurz: Ein Panoptikum des Grauens.

Menschen, die den Karneval in der rheinischen Spielart live erleben, pflegen eine gewisse Sucht nach dem kollektiven Bewußtseinsverlust des Fastelovend zu entwickeln. Und natürlich haben sie Recht: Karneval ist ein Giga-Rave fröhlicher Menschen mit Kommunikationsgarantie und Spaß in rauen Mengen. Originelle Kostüme, gemeinsames Singen  von historischem Liedgut, Sambatanzen um Mitternacht unter freiem Himmel, Kamellesammeln für die Kinder, die endgültige Heiligsprechung von Willy Millowitsch und eine Renaissance lokaler Dialekte. Kurz: Die göttliche Komödie in ihrer menschlichsten Form. Auch wenn selbst nicht jeder Profi komplett textsicher ist: