Dienstag, 29. Mai 2012

Zensor


Offensichtlich ein katholischer Hund.

Weisheiten des Tages.

Termine beim Steuerberater sind durchaus dazu angetan, den eigenen Horizont zu erweitern. 
Ich fühle mich danach immer so angenehm post-materialistisch und Berlin-Mitte-bohemig, getreu dem alten Tote-Hosen-Zitat aus "Liebespieler": Zahlen und fröhlich sein. Und dann träume ich von Friedrich Merz und seiner Bierdeckel-Steuerreform, frage mich, warum ich nichts Anständiges gelernt habe (anständig im Sinne von Schwarzgeldkompatibel - so wie meine Freunde aus Bauhandwerk und Gastronomie) und ende mit der Erkenntnis: The cost of living is 10% more than you earn.

Rästelhafte Allegorie auf das deutsche Steuerrecht.

Montag, 28. Mai 2012

Versuchung

Der hier brachte mich dazu, im Kopf sämtliche Finanzierungsmöglichkeiten inklusive Verkauf von Familienmitgliedern an die Berber durchzuspielen. Puffrote Innenausstattung im Bestzustand. Und 2,3 Liter V6-Motor.

Oh, diese Kombis. Muss frühkindliche Prägung sein.



Freitag, 18. Mai 2012

Ernies neues Auto


Ernie hat einen brandneuen Chevy Impala. Und der muss natürlich geputzt werden. Anno 1963.
Schönes Bild, das zeigt, wie stylish auch Alltagsmenschen sein können. Immer noch.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Die Bundeliga ist hart, die 2. Liga ist Hertha.

Jetzt haben sie es also geschafft: Fortuna Düsseldorf spielt zum ersten Mal höherklassig als der 1. FC Köln. Sie hätten das alles ganz geschmeidig längst über die Bühne bringen können, entschieden sich aber für den dramatischen Weg via Relegation gegen eine demnächst zweitklassige Mannschaft aus Ostelbien. Dass ein paar hundert Honks vor Abpfiff des Spiels den Rasen betraten und den Elfmeterpunkt-Rasen klauten, wird hoffentlich nur zu einer Fußnote der Fußballgeschichte verkommen - und den hysterischen Dampfquatschern vom Schlage eines Reinhold Beckmanns, die gleich ein rheinisches Armageddon meets Heyzelstadion herbeihalluzinierten, den Wind aus den gebührenfinanzierten Segeln nehmen. Auch, wenn der Sidekick Mehmet Scholl dazu japsen durfte, er habe so ein "Massenphänomen" noch nicht erlebt. Woher auch, in den V.I.P.-Lounges der Allianz Arena gilt ja schon das Verschütten eines Champagnerglases als hooliganeske Straftat. 

Das Problem dieses jetzt also erstklassigen Vereins sind nicht die katastrophengeilen Medienärsche, nicht die bengalischen Feuerwerker oder die volltätowierten Dumpfbacken aus dem alten Block 36, sondern das neu zusammengewürfelte Publikum an sich: Wer sich in den letzten Monaten ein wenig umhörte, traf jede Menge angeblicher uralter (im Sinne von: immer schon dabei) Fortuna-Fans, die jetzt die Sitzplätze in der, hüstel, Arena verstopfen, aber mit den Namen Bockenfeld, Thiele oder Zewe nichts anfangen können. Und die garantiert nicht mit dabei waren, als die "Über die Dörfer Tour" die Fortuna bis nach Burghausen führte. 

Soll heißen: Ich werde die Spiele der Fortuna in der Bundesliga nicht besuchen, denn bei diesem Verein treffen sich in Zukunft neben den reinen Fußballinteressierten zwei Bevölkerungsgruppen, die jeder mit einem Funken Würde im Leib nur zutiefst verachten kann: Erwachsene Menschen, die selbst ihre Unterwäsche nach einem Verein für Ballsport ausrichten, sowie blasierte Emporkömmlinge, die ihre schmutzigen Gewinne mit betont volksnahem Auftreten im Stadion vergessen machen wollen. Für die einen gibt es auf dieser Welt nichts Wichtigeres als Fußball, für die anderen nur den Willen, sich bedingungslos vermeintlichen Gewinnern an den Hals zu werfen. Unsympathisch - die einen im intellektuellen Sinn, die anderen im moralischen - sind sie sowieso.

Herzlichen Glückwunsch, Fortuna! Wir sehen uns wieder, wenn ihr wieder in der 2. Liga spielt.

Freitag, 11. Mai 2012

Im Nichts. Aber spaßig.

Ich war dort, wo sich Otti Fischer und Horst Seehofer "Gute Nacht!" zurufen. Im Fichtelgebirge, ehemals Zonenrandgebiet in der nordöstlichen Ecke Bayerns, da, wo sie in erster Linie Franken und dann erst Bayern sind. Kein Handyempfang, kein Wireless-LAN. Und der Fernseher war auch kaputt. Um mich herum nur Rentner in schlammfarbender Funktionskleidung. Die Hölle? Nicht ganz, es gab ja einiges zu sehen - und zu tun.


Steinerner Bischof am idyllischen Bachlauf.

Funky Bond Bug.

Verbrennungsmotor mit Flügeln.

Wenn ihr den Sound nur hören könntet!

Blühende Landschaft.

Hier wurde die Frisur von Olivia Newton-John erfunden. 1978.

Rasender Stillstand.

Der Iwan ist da!

Der Greif ist gelandet.

Big Toy.


Samstag, 5. Mai 2012

Scharfe Bilder


Unlängst war ich in der Messerfabrik. Und zwar hier, wo solche schönen Messer wie das oben abgebildete hergestellt werden. Das heißt, sie werden nicht hergestellt, sondern gemacht. Gute, alte Handarbeit in einer fast schon idyllischen Umgebung:


In einem Hinterhof in der Messerstadt Solingen lebt das traditionelle Handwerk, auf drei verwinkelten Etagen widmet sich eine kleine Belegschaft der Messerherstellung. Keine Roboter, keine Fließbänder, kein Computer. Nur Rohmaterial, Halbzeuge und Stahlplatten. Und der Geschäftsführer ist ein netter Mann, der das Unternehmen mit Herzblut führt. Er erklärte mir, wie man ein Messer richtig schleift und den Unterschied zwischen Kohlenstoffstahl und rostfreiem Stahl. Und er beklagt das Aussterben von Fachwissen, ist sich aber bewußt, wirtschaftlich konkurrieren zu müssen. Da ist kein Platz für Industrieromantik. 

Ich habe ja den Verdacht, dass ganz Deutschland in Wahrheit aus dieser Art Firmen besteht - all das großmäulige Corporate-Gequatsche und die angestrebte Weltherrschaft durch DAX-Unternehmen vernebelt nur den Blick auf die wahren Macher in diesem Land: Kleine, meist Inhaber-geführte Unternehmen, die auf ihre ganz eigene Art produktiv und innovativ sind. Und manchmal so ganz nebenbei auch noch Weltmarktführer in Sachen Stil, denn Messer wie dieses hier sind eine Zierde für jeden Hipster:

 Hier noch ein paar Impressionen aus einer der schärfsten Ecken Solingens:



Donnerstag, 3. Mai 2012

David Livingstone auf der Suche nach den Quellen des Weißen Nil.

Ich gebe es zu: Die Überschrift ist irreführend. Sie hat nichts mit diesem Post zu tun und ist reiner Populismus, lautstarkes Marktschreiertum, durchsichtige Schlagzeilensehnsucht. Hier geht es weder um "Wassermusik" (die Älteren werden sich erinnern) noch um die Quellen des Weißen Nil. Es ist alles viel schlimmer: Es geht um Wuppertal.


Um den Stadtteil Ronsdorf, genauer gesagt. Die einst selbständige, stolze Bandwirkerstadt wurde heute zum Ziel eines unfreiwilligen ethnologischen Ausflugs meinerseits. Lost in Ronsdorf.

Ich muss das erklären: Der Opel-Schrauber meines Vertrauens, ein wahrer Houdini der Hebebühne, ein Magier der Motortechnik und Condottiere des Karosseriebaus, hat seinen Sitz in dieser hübschen Region des Bergischen Landes. Und ich hatte eine Verabredung mit ihm zwecks Beseitigung mehrerer kleiner Malaisen am Auto mit dem Blitz. Während der Opel auf der Bühne stand, wollte ich mit einem Leihwagen des Hauses wieder nach, äh, Hause. Der aber ließ auf sich warten und abenteuerlustig wie ich bin, begab ich mich auf den schweißtreibenden Weg ins Zentrum von Ronsdorf.

Das Ergebnis seht ihr hier, aber vorher möchte ich Euch das Gefährt meines Schraubers nicht vorenthalten - ein duch und durch lebensbejahendes Vehikel, dessen Bestimmung es nun ist, Kotflügel für Opel Omega oder Kupplungsglocken für 72er Admiräle zu transportieren. Und ja: Es ist ein Opel - trotz Mercedes-Heckleuchten!


 
 
And now for something completely different:


Lokale Architektur 1: Spitzenplatz.

Lokale Architektur 2: Führerbunker oder Kirche?

Lokale Architektur 3: Home Of The Dröppelminna.

Lokale Architektur 4: Abschussrampe der V2 oder Glockenturm?

Pathos 1

Pathos 2

Ein Sozi, der sich duellierte.

Dienstag, 1. Mai 2012