Dienstag, 12. Februar 2013

Blue Jeans @ Centraal Museum

Genauso heißt die Ausstellung, die noch bis zum 10. März im Centraal Museum zu Utrecht besichtigt werden kann. Ihr Inhalt: Die Geschichte der Nietenhose, des Denim-Stoffs und der Mode. Alles in indigo.


Das älteste in Utrecht gezeigt Beispiel für einen Jeans-Stoff ist das Bild eines unbekannten norditalienischen Meisters aus dem späten 17. Jahrhunder, das eine Bettlerin mit ihren Kindern zeigt. Bemerkenswert daran: Der Rock aus dem groben Denim, den die Frau trägt, zeigt genau dieselben "Fading"-Zeichen, wie wir sie von modernen Jeans kennen.


Der Jeansstoff ist also schon deutlich älter als die daraus geschneiderten Hosen. Hier hätte ich mir auch noch gerne ein paar mehr praktische Beispiele gewünscht, aber stattdessen schwenkt die Ausstellung schnell in Richtung Denim-Moderne, in der die Marke Levi's eine große Rolle spielt. 1873 erhielt sie das Patent auf die mit Nieten verstärkte Jeans. Aus dieser Zeit stammen auch die Fragmente von Hosen, die in Utrecht zu sehen sind:


Es würde zu weit führen, die Ausstellung hier komplett zu erläutern, daher hier nur ein paar Impressionen. Neben der Geschichte der Jeans geht das Centraal Museum auch auf den Einfluß der Jeans auf die Jugendkultur (und umgekehrt!) ein, zeigt moderne Designstudien und erwähnt auch die Schattenseiten des globalen Denimgeschäfts. Zusätzlich gibt es Workshops und spezielle Seminare - zum Beispiel über die Kunst, eine Jeans zu reparieren. Das Begleitheft zu den ausgestellten Strücken steht übrigens auf der Homepage des Centraal Museums kostenlos zum Download bereit.

Sonntag, 10. Februar 2013

Utrecht

Karnevalsflucht? Nein, nicht wirklich. Schließlich habe ich standesgemäß zur Jahreszeit auf dem iPod die Wiedergabeliste mit Willi Ostermann und Trude Herr reaktiviert. Aber es wurde mal wieder Zeit, über den Tellerrand zu blicken. Also mit dem Missionswerk "Rheinischer Frohsinn" auf ins schneewehende Holland, wo die Heilsarmee Hotels betreibt, in denen es nichts zu trinken gibt und wo in den Straßen die Frikadel vom Einfallsreichtum der lokalen Küche kündet. Und zwar rund um die Uhr:



Utrecht hieß das Ziel. Und wer sich einmal durch die unglaublich hässlichen Vorstädte neben der A12 durchgekämpft hat, in denen sich Brutalismus und Postmoderne fröhlich die Hände reichen, der wird belohnt mit Kanälen, skurrilen Geschäften und einer wunderbaren Altstadt, in der das Glockenspiel des Doms zünftige Stimmungshits spielt (Karneval!).



Auch nicht schlecht: Der Kaffee im Winkel van Sinkel und die, nun ja, erotischen Backformen im örtlichen Haushaltswarenbedarf.



Ach ja, der Anlass der Reise war übrigens das hier:


Davon später mehr.