Donnerstag, 24. Februar 2011

Lob des Bürgertums

Demnächst auf Schloss G.: Gestohlenes Silberbesteck aus Beständen der Uni Bayreuth? (Symbolfoto)
 
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die offizielle Abschaffung des Adels in Deutschland 1919 ein weitsichtiger Entschluß war, der letztlich diesen Adel vor der eigenen Degeneration schützt, dann ist dieser Beweis nun erbracht.

Neulich im Bundestag erlebte die Nation  einen gut gekleideten Abschreiber, einen bigotten Karrieristen, einen selbstverliebten Egomanen, der sich larmoyant beklagte, er sei auch nur ein Mensch mit Fehlern. 
Mit anderen Worten: Wir sahen einen piefigen Kleinbürger, der bereit ist, für ein bißchen Erfolg und gesellschaftliche Anerkennung alles mit Füßen zu treten, wofür adelige Herkunft vor langer, langer Zeit angeblich einmal stand. Werte. Unabhängigkeit. Moral. Integrität. Es sei dahingestellt, ob diese Zuschreibungenen jemals in der Realität auf die Vertreter des Gottesgnadentums zutrafen - aber G. reist im politischen Leben schon länger auf genau diesem Ticket in Richtung Kanzlerschaft.

Nein, der Adel ist schon lange verrottet und die Ereignisse auf den Ländereien der G.s, wo im nächtlichen Studierzimmer raubkopiert wurde, was das Zeug hält, belegen dies. Der hart arbeitende Abgeordnete und junge Familienvater hat in mühevollster Kleinarbeit gezeigt, dass er einen Scheiß auf Leute gibt, die Doktortitel nicht nur als funkelndes Karriereschmuckstück, sondern naiverweise immer noch als Ausweis wissenschaftlicher Reputation betrachten. 

(NB: Was ist das für eine Universität, die so einem auch noch ein "summa cum laude" nachwirft?)

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