Sonntag, 3. April 2011

Kriegsgewinnler in der FGZ?


Heute war Büchermarkt in der kleinen Stadt. Die ansonsten konturlose Fußgängerzone, die auf den Ankündigungsplakaten in den letzten Tagen auf das Kürzel "FGZ" reduziert worden war (was mich ins Grübeln ob der Bedeutung der drei Buchstaben brachte), schmückte sich mit dem, was man hier so unter flanierendem Bürgertum versteht. Aber ich will nicht zynisch klingen; es waren viele Menschen mit angenehmer Erscheinung darunter, die sich von dem pubertierenden DSDS-Pack abhoben, das sonst die Innenstadt lautstark bevölkert.

Auffallend auf Händlerseite war das Bemühen, dem Zeitgeist entgegenzukommen. Mehrere Stände wiesen Literatur auf, die man vor zwei Monaten noch nicht dort hätte finden können: "Betrieb und Instandhaltung des Kernkraftwerks", "Atom - die Kraft der Zukunft" usf. 

Das muss Second-Hand-Buchhändler-Humor sein, ein ironischer Kommentar mit gleichzeitiger Hoffnung auf schnellen  Profit. Dasselbe Prinzip entdeckte ich übrigens auch auf der Techno Classica, der Fachmesse für den engagierten Klimaschützer. Hier waren es am Stand eines Aufkleberspezialisten die berühmten "Atomkraft? Nein danke!"-Sticker, die wohl unlängst den Weg ins Sortiment gefunden hatten. Mögen sie bald zahlreich auf den Heckscheiben von Upper-Class-Mobilen landen und nicht nur auf den obligatorischen 2CV!

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