Mittwoch, 28. März 2012

Held der Kindheit

Er hat seinen Namen geändert, altert aber nie. Er hat die Japaner bekämpft, die Roten und die Taliban. Und er hat sie alle überlebt. Er hat stets das neueste Equipment, die schnittigste Uniform und das ritterliche Benehmen eines Gentleman. Kurz: Er ist ein Held.

Meine Einstellung zu Helden hat sich seit den 70er Jahren ziemlich gewandelt, aber damals habe ich die Abenteuer von Buck Danny, Jerry Tumbler und Sonny Tuckson gerne gelesen. Er hieß zu dieser Zeit (aus unergründlichen Motiven des Verlags) "Rex Danny", doch die Geschichten rund um das Fliegertrio in den Diensten der US Air Force bzw. Navy konnten mich fesseln. Insbesondere die sehr realistische und detaillierte Darstellung der diversen Flugmaschinen, die Danny und seine Kumpels bewegten, war immer ein Quell der Freude für einen Jungen, der sein Taschengeld konsequent in Airfix-Bausätzen anlegte. (Und die Mädchen blieben außen vor, wenn wir uns auf dem Schulhof geheimnisvolle Codes wie "1:72" zuraunten.)

Jetzt habe ich Danny wiederentdeckt - und festgestellt, dass die Uhr sich auch für den unsterblichen Comichelden weitergedreht hat. Neben den klassischen Folgen aus den 40er, 50er, 60er  und 70er Jahren gibt es inzwischen auch Einzelbände, die im Nahen Osten und in Afghanistan spielen - erschaffen von neuen Autoren, denn die ursprünglichen Zeichner/Autoren Jean-Michel Charlier und Victor Hubinon sind längst tot. Auch eine deutsche Gesamtausgabe ist erhältlich, die das komplette Werk versammelt und mit nerdigen Informationen zu ihrer Entstehungsgeschichte anreichert. Ein echtes Werk der Liebe, aus einem Kleinverlag und von echten Enthusiasten geschrieben. Und für so etwas habe ich ja immer ein Herz.


Nur den Mädels verrate ich immer noch nicht, was 1:72 bedeutet.

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