Drüben, auf der anderen Seite des großen Wassers, sind sie ja gerne etwas empfindlich in puncto political correctness und haben dadurch eine moralische Grundhaltung, die einst als Waffe gegen reaktionäre Gedankengurus durchaus ihre Berechtigung hatte, zu einem tumben geistigen Disziplinierungsinstrument runtergeritten. Man kennt das ja aus den US of A, doch der Nachbar im Norden ist auch längst kein Hort der Aufklärung mehr (Michael Moore, eat your heart out!). In kanadischen Radiostationen darf seit kurzem die alte Dire Straits-Kamelle "Money for Nothing" wegen des im Text enthaltenen Wörtchens "faggot" nicht mehr aufgeführt werden. Gähn.
Schwulenhass von alternden Rockstars? Ach, geht mir doch weg. Generationen von HipHoppern bezeichnen sich selbst als Nigga und da soll das Wort Tunte in einem Song auf einmal nicht mehr erlaubt sein? Das liefert natürlich eine Steilvorlage für die oben genannten reaktionären Arschlöcher, die jetzt schön laut "Zensur!" schreien und vor der totalitären Gedankenpolizei warnen dürfen - wahrscheinlich sind das auch die einzigen, die heute noch Dire Straits hören.
Ich weiß nicht, was blöder ist: Das Bemühen, dem Radiopublikum schmutzige Wörter vorzuenthalten, der Protest aus der falschen Ecke oder die Tatsache, dass Mark Knopfler und Co. nach fast dreißig Jahren noch einmal kostenlose Publicity für schlechte Musik bekommen.
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